In der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) können ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitende auf Antrag des Presbyteriums nach landeskirchlichen Vorbereitungskursen ordiniert und in den Dienst der Prädikant*in berufen werden.
Was ist ein*e Prädikant*in fragen Sie sich jetzt?
Das Wort Prädikant*in stammt vom lateinischen praedicare und Sie hören da schon eine Ähnlichkeit zum bekannten Wort Predigt heraus.
Das kommt nicht von ungefähr. In der EKiR hieß diese Gruppe bis Anfang 2004 „Predigthelfer“ oder „Predigthelferin“, eine Bezeichnung, die von vielen als missverständlich und irreführend angesehen wurde. Seitdem ist die in der Evangelischen Kirche in Deutschland weit verbreitete Bezeichnung Prädikant*in gültig, was übersetzt nichts anderes heißt als Prediger*in.
Etwa 650 ehrenamtliche Prädikant*innen gibt es in rheinischen Kirche. Sie kommen aus allen Altersgruppen, Berufen und sozialen Schichten und tun ihren Dienst im strikten Sinne ehrenamtlich. Dabei tragen sie in der Ausübung ihres Predigtdienstes ebenso wie die Pfarrer*innen den Talar.
Diese Menschen durchlaufen eine kirchliche Schulungsphase von ca. 2 Jahren in denen sie sowohl theologisch als auch praktisch befähigt werden sollen in ihrer Gemeinde Gottesdienste zu halten und Kasualien wie z.B. Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen durchzuführen.
Am Ende der Schulungsphase werden sie von der Kirche mit der Ordination offiziell zu ihrem ehrenamtlichen Dienst berufen.
In unserer Gemeinde wurde ich (Jugendleiter Marcel Ogrysek) vor kurzem vom Presbyterium vorgeschlagen ein Prädikant zu werden. Ich habe mich über dieses Vertrauen der Gemeinde sehr gefreut und natürlich sofort zugestimmt. Mit dem ersten Schulungskurs habe ich nun den ersten Schritt in die Ausbildungsphase hinein gesetzt.
Beim einem einwöchigen Prädikantenzurüstungskurs in Nümbrecht bei Köln wurde ich in Bibelkunde, im Umgang mit Alt- und Neutestamentlicher Wissenschaft sowie homiletisch (Homiletik ist die Predigtlehre) geschult.
Gemeinsam mit 11 anderen Teilnehmer*innen habe ich in diesem Kurs viel von den Dozentinnen Pfarrerin Antje Menn (Pfarrerin in Lennep) und Dr. Anja A. Diesel (Lehrbeauftragte am Institut für Evangelische Theologie an der Universität Koblenz) aber auch von meinen Mitkursteilnehmer*innen gelernt. Auch spirituell habe ich viele schöne Impulse durch die zahlreichen von den Kursteilnehmer*innen gestalteten Andachten erfahren.
In den folgenden 2 Jahren werden ich weitere Schulungen besuchen und auch jetzt schon in Talar Gottesdienste halten.
Falls sie mich mal bei einem Gottesdienst als Prädikant erleben, dann freue ich mich sehr auf Ihre konstruktive Kritik um mich weiter entwickeln zu können.
Ich hoffe noch viele schöne Gottesdienste mit Ihnen in Flamersheim feiern zu dürfen und bind dankbar für die tolle Unterstützung meiner Gemeinde in dieser Zeit.