Die lange Zurüstung …

In Kleingruppen Wunder aus der Bibel erarbeiten und nachstellen ist manchmal gar nicht so einfach. Hier meine Kleingruppe zu 2.Kön. 2, 19ff

… ist vorbei, Jugendleiter Marcel Ogrysek beendet die Prädikantenzeit und wird im Sommer ordiniert.

Die Zurüstungszeit zum Prädikanten zog sich für mich durch die Coronazeit bedingt, dann doch mehr als 4 Jahre hin.
Normalerweise durchläuft man in den von der Landeskirche organisierten Zurüstungskursen circa 2 Jahre, die vollgepackt sind mit Praktischer Übungszeit, Fortbildungstagungen und Lernzeit, doch Corona zog diese Zeit für mich etwas in die Länge.

Es war dadurch keine einfache Zeit, denn immer wieder sortierten sich die Kurse neu und so kam mit Ausnahme der letzten zwei Kurse nicht wie sonst üblich eine stabile Gruppe zustande.
In der letzten Märzwoche durchlief ich, dann die Abschlusstagung und absolvierte das Prüfungskolloquium am Ende erfolgreich, so das ich für die Ordiantion zugelassen wurde.

In der Evangelischen Kirche im Rheinland können ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitende auf Antrag des Presbyteriums nach landeskirchlichen Vorbereitungskursen ordiniert und in den Dienst der Prädikantin oder des Prädikanten berufen werden. Die rheinische Kirche betont, dass neben dem Pfarramt, das hauptberuflich und nach Absolvierung eines theologischen Studiums, der wissenschaftlichen Prüfungen und des pfarramtlichen Vorbereitungsdienstes ausgeübt wird, auch Gemeindeglieder, die dazu nach dem Urteil der Gemeindeleitung befähigt sind und zugerüstet wurden, den Dienst an Wort und Sakrament und in der Seelsorge ausüben können. Neben der Gabe der Wortverkündigung sollen Prädikantinnen und Prädikanten über eine ausreichende Allgemeinbildung und biblische Kenntnisse verfügen sowie Verständnis für theologische Fragen zeigen und sich im kirchlichen Leben bewährt haben. Sie hießen in der rheinischen Kirche bis Anfang 2004 „Predigthelfer“ oder „Predigthelferin“, eine Bezeichnung, die von vielen als missverständlich und irreführend angesehen wurde. Seitdem ist die in der Evangelischen Kirche in Deutschland weit verbreitete Bezeichnung Prädikantin bzw. Prädikant gültig, was übersetzt nichts anderes heißt als Predigerin oder Prediger. Etwa 650 ehrenamtliche Prädikantinnen und Prädikanten gibt es in rheinischen Kirche. Sie kommen aus allen Altersgruppen, Berufen und sozialen Schichten und tun ihren Dienst im strikten Sinne ehrenamtlich. Dabei tragen sie in der Ausübung ihres Predigtdienstes ebenso wie die Pfarrerinnen und Pfarrer den Talar. Auch beruflich Mitarbeitende in Verkündigung, Seelsorge, Bildungsarbeit und Diakonie mit der Anstellungsfähigkeit als Diakon oder Diakonin, Gemeindehelferin oder Gemeindehelfer, Gemeindepädagogin oder Gemeindepädagoge können ordiniert werden und den Dienst als Prädikantin oder Prädikant im Rahmen ihrer Anstellung ausüben. Von ihnen gibt es zur Zeit etwa 150 im Rheinland.(ekir Informationen)

Entschließt man sich als Prädikant*in wirken zu wollen muss man zunächst von seiner Gemeinde als Prädikant*in vorgeschlagen werden.
Danach folgt eine Auswahltagung der Landeskirche in denen die Eignung zum Prädikantendienst grob eingeschätzt wird.
Erst danach beginnt die eigentliche Zurüstungszeit der Ausbildung.
Die Ausbildung zum/zur Prädikant*in umfasst über normalerweise zwei Jahre drei große Weiterbildungstagungen, in denen man in vielen theologischen Disziplinen geschult wird.
Dazu kommen mindestens zwei kleinere Praxistagungen, in denen man Theorie und Praxis der Kasualien erlenen und einüben lernt.
Dazu eine Tagung zum Thema Seelsorge.
Man erhält ein Predigtcoaching und ist die ganze Zeit gut begleitet durch seinen/seiner Mentor*in von dem/der man sehr viel lernt.
Dazu kommt natürlich das eifrige Lesen theologischer Standartliteratur in Auswahl und der ständige Austausch mit seinem/seiner Mentor*in.
Die Zurüstung zum Prädikanten schließt ab mit einer Kolloquiumsprüfung.

Dieses Verfahren habe ich nun durchlaufen und werde zu einem noch nicht genau festgesetzten Termin im Sommer in unserer Gemeinde ordiniert werden.
Als ordinierter Praktikant bin ich dann berechtigt zu predigen, Kasualien durchzuführen und sogar eingeschränkt Seelsorglich tätig zu sein.

Wer mehr zum Prädikantendienst wissen möchte bekommt hier mehr Informationen. >

Ich danke der Gemeinde für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung in der Zurüstungszeit.
Mein besonderer Dank gilt Pfarrerin Fersig, die als meine Mentorin diese ganze Reise erst möglich gemacht hat.

Ich bin sehr gespannt auf die Ordination und die Zeit danach.

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Geschrieben von Marcel Ogrysek am 03. April 2023

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