Vortrag zu Verschwörungsmythen, ein Rückblick

„Nichts ist wie es scheint“
Unter diesem Titel hielt Andrew Schäfer, Landespfarrer für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche im Rheinland, am Donnerstag, den 26. Januar einen Vortrag über Verschwörungstheorien in Kriegs-Zeiten.

Nach einem Blick auf die Geschichte, „Verschwörungmythen sind so alt, wie die Menschheit“, gab der Theologe den Teilnehmenden der gut besuchten Veranstaltung einen Einblick in die aktuelle Szene der Verschwörungsmythen.

Er beschrieb dabei auch die Überschneidungen und Vernetzungen verschiedenster Bewegungen und Organisationen, von der in den USA angesiedelten QAnon-Bewegung über die Querdenker-, Impfgegner- und „Reichsbürger“-Szene bis zu rechtextremen Organisationen, die Verschwörungsmythen für ihre politischen Ziele zu nutzen versuchen.

Für den Umgang mit Menschen, die an Verschwörungsmythen glauben, hatte Landespfarrer Andrew Schäfer den Rat, im Gespräch zunächst die Gemeinsamkeiten zu suchen und die Gegensätze nicht anzusprechen.
Er brachte aber auch die ernüchternde Erkenntnis mit, dass jemand, der Verschwörungsmythen tief verinnerlicht hat, für Argumente, die von seinem Weltbild abweichen, nicht mehr erreichbar ist.

Kennzeichen dieser Menschen sei ein absoluter Wahrheitsanspruch im Hinblick auf ihre Sicht der Dinge, gepaart mit einem klaren Feindbild. Misstrauen und Zweifel bestimmten ihren All-tag, und jegliche Kritik werde abgeblockt.
Diese Charakterisierung beantwortete auch die in der Aussprache aufgeworfene Frage, wie denn ein Mensch mit einer von der gängigen Meinung abweichenden Auffassung von einem Verschwörungsmythiker zu unterscheiden sei.

Nach gut zwei Stunden eines hoch interessanten und von gegenseitigem Gedankenaustausch geprägten Vortrags, dankten die Teilnehmer dem Landespfarrer Andrew Schäfer mit einem kräftigen Applaus.

Geschrieben von Marcel Ogrysek am 05. Februar 2023

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